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Wednesday, February 24, 2010
Margot Käßmann .. Fahnenflucht ?
Wer hätte sich als Kirchenkritiker nicht eine solche
Szene erträumt: Die höchste Frau - und über ihr gibt
es keinen Mann mehr - im dt. Protestantentum, fährt
sternhagelvoll mit 1.54 pro mille durch die Hannover'sche
Innenstadt.
Eine Mutter von vier Kindern, Bischöfin, geschieden,
seit vielen Jahren als Vorzeigemoralistin der EKD, die
durch Kritik an den Afghanistaneinsätzen Deutschlands
für viel Aufsehen gesorgt hat.
Doch Spott und Häme sind unangebracht.
Für den gläubigen Christen und Evangelen ist es sicher
schwer zu verdauen wie menschlich selbst seine Führungsfiguren
sind. Gleichzeitig ist es aber gerade dieser Ableger des
christlichen Glaubens, der den humanistischen Ansatz,
der Mensch habe auf Erden ziemlich viel über sein Schicksal
selbst zu entscheiden, propagiert. Een Schnaps zuviel ist
da eine Menschlichkeit, die nicht als Satanswerk oder
Todsünde gleich eine Bestrafung nach sich ziehen müsste.
Im Gegenteil: Der EKD Rat hat Frau Käßmann noch in
der folgenden Nacht das volle Vertrauen ausgesprochen
auch nach der Straftat noch weiter im Amt zu bleiben.
Ich denke an meine Diskussionen mit unserem Pfarrer am
Planufer ob der Freiheiten eines Christen und sage, Hut ab,
EKD, da seid Ihr mutiger - und moderner - als gedacht.
Für die Frauen , so Alice Schwarzer im Spiegel, bedeute
der Rücktritt ein Rückschritt in der Frauenbewegung, ein
Mann hätte wohl ob ein zwei Gläsern mehr nicht gleich das
Amt in Frage gestellt. Gewagt.
Aber was heisst das für uns suchende Atheisten?
Wer nach Unterschieden sucht, die einen Christen von einem
Nichtchristen effektiv und nachweisbar unterscheiden, versucht
einen Gottesbeweis direkt unter den Menschen ausfindig zu machen.
Oft möchte ich meinen streng gläubigen Moslemkollegen die Frage
stellen, inwiefern sich IHR Leben von dem meinem unterscheidet,
welche Auswirkungen IHR gottestreues Beten und mein so
gottloses Leben denn auf Erden und nicht im Jenseits, haben.
Margot Käßmanns Trip durch Hannover zeigt nur erneut und
sehr deutlich : Wer immer und immer wieder vertröstet wird,
ein Katholik sei ja auch nur ein fehlbarer Mensch, der kleine
Kinder missbraucht (und dadurch nicht mehr Katholik bleibt?)
und ein jeder Protestant sei per Definition ja nur ein dem Bibelwort
folgender Sterblicher, der stellt am Ende fest: Der Unterschied
in der moralischen Bewertung zwischen einem langweiligen,
aber nicht trinkendem, nicht hurenden, DSDS sehenden
Deutschen Atheisten und einer ab und zu entgleisenden
Bischöfin ist nicht zu erkennen .
Ja wozu dann das ganze Theater um die Gebote bibeltreuer Christen?
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