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Wednesday, August 26, 2009

Man geht mit der Zeit ...

Mehr Bilder aus München diesmal hier
Entschuldigt diesen egozentrischen und persönlichen Blog aber heute muss es sein, Medizin und Selbsttherapie:
München, uns beide verbindet eine seltsame Entwicklung.
DU hast Dich nicht verändert. Der selbe Charme, dieselbe Leere in den Vororten, die selben Nackten im englischen Garten, bei denen man immer an die Band Münchner Freiheit denken muss, oder sich einen babyblauen BMW Cabrio vorstellt, der durch die Maximilianstrasse rollt.
Seit genau zehn Jahren kenne ich München: Das erste Mal bewusst wahrgenommen habe ich die Landeshauptstadt als ich mit Bene in Bad Tölz auf einer Hochzeit war, und abends partout nicht in dieser Kleinstadt bleiben wollte. Nach einer Nacht in einer Dorfdisko (mit tanzenden Frauen auf den Theken, entgegen landläufiger Meinungen geht in Bayerischen Dörfern im Club mehr als sonstwo, man kennt sich halt und ist ja quasi unter sich..) bin ich durch unbeleuchtete Wege zum Bahnhof gelaufen um den Regionalzug nach München zu nehmen. Immer allein unterwegs , aber vielleicht war das auch oft mein Glück im Leben, dass ich diesen Mut immer hatte. In München im Jahr 99 habe ich durch Glück dann zwei Typen am Eintritt der Kammerspiele kennengelernt, die mich umsonst in ein Stück von Camut gebracht haben , weil sie selbst an der Schauspielschule eingeschrieben waren, ET voila , mein Verhältnis mit München war geschaffen ;)
Die Kammerspiele habe ich noch oft besucht, aber ein Jahr später noch mit Katha gespottet über unsere sooo unterschiedlichen Leben in München und Berlin.
UNd nun?
München hat sich also nicht verändert, in all den Jahren, jedenfalls glänzt der Viktualienmarkt noch vor Speck und Bratfett, die Touristen heben Humpen an blau weiss karierten Tischen, aber der Müncher sitzt daneben und hat sich damit arrangiert. Sollte ICH vielleicht von dem Bayer lernen? War nicht München mal die meist besuchte Stadt in Deutschland, vom Krieg bis irgendwann in das Easyjetzeitalter, in dem Berlin durch Studenten aus anderen Easyjetzeitalterstädten leider diesen Platz bekommen hat? Miteinader statt gegeneinander? Naja.
Ich fange den Satz zum dritten Mal an, München hat sich also nicht verändert, ABER ICH. Der Stolz, mit dem ich 2001 , bei unserer ersten Begegnung, unbewusst, zu Katha gesagt habe ich sei aus Berlin hat sich zwar bestimmt nicht gelegt, aber relativiert. Aber nun sehe ich auf einmal wie schön es ist, in einer Stadt wie München in sich ruhende Menschen zu treffen die einfach Theater machen und abends in den Biergarten gehen und von Darkroom und "OhneZweck Galerien" , die "Superhorst" heissen und in Kreuzkölln sind, nichts wissen. Ich mag es in die wunderbar grüne (wie in Zürich, ich will endlich wissen warum das so ist, etwas nicht zu wissen macht mich rasend) Isar zu springen, auch wenn um mich herum nur sonnenbrillenträger, schöne gut angezogenen Mittagspauser sitzen. Aber habe ich nicht selber eine 5$ Manhattan Chinatown Brille auf, geniesse es nach dem Schwimmen mir mein bestes Hemd aus Japan anzuziehen..? Flo, es ist ja gut, dass Du Dich so verändert hast, der Punk steckt in Dir drin und lässt Dich genug Lebenserfahrung und noch immer Leidenschaft erleben. Aber München sagt mir auch: Gib es zu, Jung, Du magst es auch!
Die Isar war wirklich klasse, einen solchen Ort, der nicht einmal überfüllt ist, wo das Wasser eiskalt und klar ist und es eine rauschende Strömung gibt , hat Berlin noch nicht. Sie wollen zwar auch in Berlin ein FLusschwimmerbad bauen, wie in Zuerich oder Basel. Aber die Spree ist nunmal endlos begradigt und die Ufer wenig charmvoll. Ich liebe den Müggelsee und den Schlachtensee (mit die besten Stunden in Berlin..) aber die letzten beiden Erlebnisse Zürich und München haben es mir angetan.
Ich bin ein Mensch, der das Schöne und das Dreckige gleichzeitig liebt und nu is jut.
Posted by Picasa

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